Borussia Mönchengladbach hat in der aktuellen Krise ein kleines Erfolgserlebnis gefeiert und sich einen Punkt gegen den SC Freiburg erarbeitet. Die letzte Partie des 6. Spieltags der Fußball-Bundesliga am Sonntag endete 0:0 im Borussia-Park. Dank eines in den bisherigen Partien mehr erzielten Treffers übergaben die Fohlen die Rote Laterne an den 1. FC Heidenheim.
Ohne die verletzten Tim Kleindienst und Robin Hack, dafür mit Florian Neuhaus in der Startformation, zeigten sich erste Veränderungen in der Spielanlage nach dem Trainerwechsel zum Interims- oder baldigen Chef-Coach Eugen Polanski und im ersten Spiel nach der Entlassung von Sport-Geschäftsführer Roland Virkus.
Reitz: “Vieles besser gemacht – Freiburgs Ginter trauert Chancen nach
Rocco Reitz zeigte sich nach dem Spiel am ARD-Mikro nur so halb zufrieden: “Den Punkt nehmen wir natürlich gerne mit. Aber ich muss schon sagen, dass ich gerne gewonnen hätte – vor allem, wenn man die erste Halbzeit ansieht.” Aber er sah auch Positives: “Aber vor allem gegen den Ball haben wir vieles besser gemacht als letzte Woche.”
“Wir hätten es hinten raus sauberer spielen müssen, dann hätten wir drei Punkte mitgenommen”, sagte sein Freiburger Kapitänskollege Christian Günter nach dem Spiel am Sportschau-Mirkofon. Er fügte hinzu: “Wir wussten, dass Gladbach nach der letzten hohen Niederlage eine hohe Intensität gehen wird. Da wollten wir dagegen halten. Und das ist uns auch gelungen.”
Freiburg wirkt müde
Die Gäste aus Freiburg wirkten müde. Das Team von Julian Schuster wirkte passiv gegen die zuletzt taumelnde Borussia, die sich in den zwei Heimspielen zuvor zehn Gegentore eingehandelt hatte. Doch Freiburg blieb harmlos und konnte sich gegen sich finden wollende Gladbacher keine Chancen erarbeiten.
Ulli Schäfer, Sportschau, 05.10.2025 21:52 Uhr
Gladbach sammelt sich und wird mutig
Gladbach nutzte die Gunst der Stunde und wurde mutiger. Vor allem Neuhaus setzte in einer Spielmacherrolle Offensivakzente. So dauerte es eine knappe halbe Stunde, bis die Fans im Borussia-Park die ersten Chancen sahen: Neuhaus und Kapitän Rocco Reitz tauchten vor Noah Atubolu auf, brauchten aber zu lange für einen Torabschluss (28.). Nur eine Minute später verlängerte Kevin Diks einen weiten Einwurf, und Yannik Engelhardt köpfte, aber Atubolu war auf dem Posten. Dann zog Philipp Sander aus der Distanz ab, stellte den Freiburger Keeper aber ebenfalls vor keine Probleme (31.).
Ulli Schäfer, Sportschau, 05.10.2025 21:39 Uhr
Auch der VAR kam zum Einsatz: Als Freiburgs Rechtsverteidiger Philipp Treu Jens Castrop stoppt, prüfte das Schiedsrichterteam eine mögliche Notbremse. Aber Treus Einsatz entsprach den Regeln.
Beste Freiburger Chance nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel mühten sich die Gladbacher weiterhin um Zählbares, aber große Chancen blieben weiterhin Mangelware. Kurz vor dem Stundenschlag bediente der eingewechselte Johan Manzambi Jan-Niklas Beste, der aber das Gladbacher Tor verfehlte (56.). Manzambi war es auch, der zehn Minuten später eine unfreiwillige Vorlage von Engelhardt knapp über das Gladbacher Tor haute.
Polanski lässt Regionalliga-Knipser Urbich debütieren
Polanski wollte Mitte der zweiten Hälfte nun Nägel mit Köpfen machen und brachte Reserve-Spieler Jan Urbich, der in der Regionalliga für Gladbachs Reserve in der aktuellen Saison in zehn Spielen bereits elf Tore erzielt hat.
Und das sollte sich direkt bemerkbar machen. Zuerst schaffte Urbich Platz für Neuhaus, der aber bei einer Chance im Fallen nicht genug Druck hinter den Ball brachte (73.). Wenig später aber legte der Bundesliga-Debütant quer auf für Neuhaus, der aber erneut Atubolu nicht überwinden konnte.
Nicolas rettet den Punkt
Die größte Freiburger Chance stellte Gladbachs Keeper Moritz Nicolas vor eine Riesen-Herausforderung. Denn nach einem gelbwürdigen Foul von Joe Scally legte sich der gefoulte Derry Scherhant den Ball zurecht und ließ einen Präzisionsschuss los. Doch Nicolas erahnte den Ballflug und lenkte den Schuss im letzten Moment an die Latte.
In der Schlussphase entwickelte sich fast so etwas wie ein offener Schlagabtausch – aber als der gerade eingewechselte Grant-Leon Ranos eine Ecke in der Nachspielzeit weit über den Torraum zog war klar: An diesem Abend wird es nichts mehr mit einem Gladbacher Treffer. Und auf der Gegenseite wertete Schiedsrichter Schlager ein Fallen von Manzambi im Strafraum nicht als elfmeterreif.
Gladbach bei Union, Freiburg gegen Frankfurt
Gladbach spielt nach der Länderspielpause bereits am Freitagabend wieder in Köpenick (20.30 Uhr). Freiburg empfängt Frankfurt am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr).